Abschied von Christine Egner

07. 01. 2021

Als Christine Egner am 30.12.2020 die Rathaus-Tür hinter sich schloss, ging nicht nur eine geschätzte und beliebte Kollegin in ihren wohlverdienten Ruhestand, mit ihr ging auch viel Wissen und Erfahrung.

 

Christine Egner begann am 01.09.1974 ihre Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte im Kommunaldienst beim Markt Zusmarshausen. Das Rathaus war damals noch im Eckgebäude Marktplatz / Augsburger Straße untergebracht. Am 31.08.1977 schloss sie ihre Ausbildung ab und arbeitete anschließend im Einwohnermelde- und Standesamt sowie im Pass- und Friedhofsamt. Am 06.05.1980 wurde sie zur Standesbeamtin bestellt. Die Leitung des Standsamts übernahm sie am 01.01.2000. 

 

Unterbrochen hat sie ihre Tätigkeit nur zweimal während der Erziehungszeit für Ihre beiden Töchter. Nach der Geburt ihrer älteren Tochter arbeitete Christine Egner in Teilzeit überwiegend im Standes- und Friedhofsamt. Im Einwohnermelde- und Passamt vertrat sie die jeweilige Kollegin im Urlaub oder bei Krankheit. Zu ihren Aufgaben gehörte auch die Aufnahme von Sozialhilfeanträgen in jeglicher Form.

 

Seit etwa 10 Jahren nahm sie zusätzlich Rentenanträge auf und unterstützte Bürger beim Ausfüllen der oftmals schwierigen Formulare der Rentenversicherung.

 

Als Seniorenbeauftragte der Marktgemeinde, zu der sie im Jahr 2010 bestellt wurde, fungierte sie als Ansprechpartnerin und Ratgeberin für Seniorenfragen und gab Hilfestellung bei deren Anliegen.

 

In den 46 Jahren ihrer Tätigkeit hat Christine Egner die Gebietsreform mit den Eingemeindungen der Ortsteile und die Ausgemeindung von Horgau erlebt. Sie hat unter vier Bürgermeistern gearbeitet (Erhard Forster, Albert Meixner, Albert Lettinger, Bernhard Uhl).

Als Standesbeamtin hat sie mit der ihr eigenen ruhigen, einfühlsamen und ausgeglichenen Art etwa 4.200 Sterbefälle und 55 Hausgeburten beurkundet. Für mehr als 1.300 Eheschließungen hat sie die standesamtlichen Unterlagen vorbereitet, damit die jeweiligen Bürgermeister die Trauungen ordnungsgemäß durchführen konnten. Sie selbst hat etwa 120 Paare getraut. Dazu kommen noch etliche Vaterschaftsanerkennungen, Namens-erklärungen, unzählige Personenstands-urkunden, die früher noch mit der Schreibmaschine aus den Büchern abgeschrieben und gesiegelt wurden oder Kirchenaustritte, Ehefähigkeitszeugnisse und Graburkunden. Wie viele Pässe und Ausweise, Fischereischeine und sonstige Dokumente sie in ihrem jahrzehntelangen Arbeitsleben ausgestellt hat ist kaum nachzuvollziehen.

 

In ihrer neu gewonnen Freizeit will sich Christine Egner ihrer Familie, besonders der kleinen Enkeltochter, widmen und wieder mehr ihrem Hobby – dem Laufen – nachgehen.

 

Schön ist, dass Christine Egner die Verwaltung noch nicht ganz verlässt: sie wird während der Ruhephase der Altersteilzeit noch etwa zwei Jahre als Urlaubsvertretung und im Krankheitsfall im Standesamt zur Verfügung stehen.

 

Im Namen aller Kolleginnen und Kollegen, aber auch persönlich, wünsche ich der jung gebliebenen „Ruheständlerin“ alles Gute, viel Glück und besonders Gesundheit in der neuen Lebensphase.

 

 

Bernhard Uhl

Erster Bürgermeister